Diagnostik
Wie bekomme ich eine 100% sichere Diagnose?
Sehr häufig kann man den Eindruck haben, dass eine ADS-Diagnose wie ein Schwangerschafts- oder Diabetestest verstanden wird. Entweder ist man es oder nicht. Man hat es ganz oder gar nicht.
Leider beschreibt dies die Realität nicht korrekt, denn ab wann ADS als solches (an)erkannt wird, ist mehrfach willkürlich. Dies beginnt bei der Ausprägung (Art und Weise) der Probleme in Kombination mit der Stärke der Symptome, und geht dann weiter über die Tagesform der Beteiligten bei der Diagnose. Auch die Umwelt entscheidet ein Stück weit darüber, ob ich eine Diagnose suche oder nicht. Die untersuchte Person kann dann einen guten oder schlechten Tag haben, genauso die untersuchende Person. Steht vielleicht eine Grippe ins Haus, wurde etwas Unverträgliches gegessen, war die Nacht schlaflos, wurde "beruhigende" Cola getrunken und "aufpeitschendes" Baldrian genommen? Weiter geht es dann über die Wahrnehmungsfilter der Beurteilenden. Diese sind wiederum von der Ausbildung und den persönlichen Einstellungen abhängig.
Trotz der vielen Variablen werden in der Masse zutreffende Beurteilungen herauskommen. Aber angesichts des Verfahrens und der Vorgabe kann kein wirklich objektives Ergebnis erwartet werden.
Wie selbst objektive Befunde zu unterschiedlichsten Beurteilungen führen, haben schon vor länger Zeit die Untersuchungen an den Schulen gezeigt. Dort wurden identische Mathematikarbeiten mit geradezu unglaublichen Notenspannweiten beurteilt.
Was bedeutet das nun praktisch? Zuerst einmal, dass eine Diagnose relativ ist. Ihr Ja/Nein-Charakter ist verwaltungs- bzw. abrechnungstechnischer Natur. Aber sie sagt nur eingeschränkt etwas über Art und Umfang eines ADS aus.
powe
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