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Epilepsie

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Methylphenidat und Epilepsie
(Verfasserin: M. Witte)

Eine der möglichen Nebenwirkungen von Methylphenidat ist die Senkung der Krampfschwelle.

2001 wurde untersucht wurde, ob Methylphenidat bei Kindern, die ADHS aber keine Epilepsie haben, das Risiko eines Anfallsleidens erhöht. An der Studie nahmen insgesamt 234 Kinder teil. Von diesen wurden 205 mit Methylphenidat therapiert. Bevor die Behandlung begann wurde bei allen Kindern ein EEG durchgeführt. Dabei wurden bei 15% der Kinder epilepsietypische Potentiale festgestellt. Von den 205 Kindern die mit Methylphenidat behandelt wurden entwickelten nach Beginn der Therapie vier Kinder Anfallsleiden. Bei der Bewertung dieser Ergebnisse muss bedacht werden, dass Kinder mit ADHS generell ein erhöhtes Epilepsierisiko aufweisen. 3 dieser 4 Kinder gehörten zu der Gruppe bei denen im EEG epilepsietypische Potentiale festgestellt wurden.

Das Ergebnis der Untersuchung war also, dass bei den Kindern die epilepsietypische Potentiale aufweisen, aber keine Epilepsie haben, durch Methylphenidat ein leicht erhöhtes Anfallsrisiko besteht.

Bei gut eingestellten Epileptikern mit komorbider ADHS ist das Auftreten von Anfällen unter der Anwendung von Methylphenidat nicht zu befürchten.  Es gibt sogar Hinweise darauf, dass die Gabe von Stimulanzien bei idiopathischer Absence-Epilepsie im Kindesalter und juveniler myoklonischer Epilepsie sich positiv auf die Anfallsfrequenz auswirkt.

1997 wurde eine Studie durchgeführt die sich mit der Frage beschäftigte ob Methylphenidat bei Kindern mit Epilepsie und ADHS die Anfallshäufigkeit steigert.  An der Studie nahmen 30 Kinder teil. 25 hatten ihre Epilepsie mit Hilfe von Medikamenten gut unter Kontrolle. Bei den restlichen fünf Kindern war dies nicht der Fall. Zu einer Erhöhung der Anfallshäufigkeit kam es nur bei den Kindern deren Epilepsie nicht medikamentös unter Kontrolle war.

Insgesamt sind die Untersuchungsmitteilungen also nicht eindeutig. In der jüngsten Studie an Kindern mit ADHS, epileptischen Anfällen und EEG-Abnormitäten konnte keine signifikante Änderung der Anfallshäufigkeit festgestellt werden.

Bei Kindern die unter zerebralen Anfallsleiden leiden und mit Methylphenidat behandelt werden sollte die Anfallshäufigkeit genau kontrolliert werden. Besonders Menschen mit Epilepsie die durch antikonvulsive Medikamente Anfallsfrei sind sollten diese Kontrolle regelmäßig erfahren.

Quellen
Krause, Johanna, Krause, Klaus-Henning; 2005; ADHS im Erwachsenenalter; Stuttgart, Schattauer
Universitätsklinikum Giessen und Marburg GmbH; Ritalin und Epilepsie; http://www.uniklinikum-giessen.de/neuroped/RitalinundEpilepsie.html
Hrsg. Schulte-Markwort; 2004; Methylphenidat; Stuttgart; Thieme
Hrsg. Prof. Dr. Lehmkuhl, Gerd; 2004; Aufmerksamkeitsdefizit_/ Hyperaktivitätsstörung im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter; Bremen; UNI-MED

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